DIE VERSCHIEDENEN LUGANA-VARIANTEN

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Die Turbiana-Traube wird praktisch immer reinrebsortig vinifiziert, obwohl das Weingesetz die 10%ige Cuvetierung mit anderen Weißweinsorten erlaubt, die allerdings nicht aromatisch sein dürfen. Insgesamt gibt es 5 verschiedene Lugana-Varianten: Jahrgangs-Lugana, Lugana Superiore, Riserva, Vendemmia Tardiva (Spätlese) und Spumante (Sekt). 

Lugana

Der frische Jahrgangs-Lugana ist das „Flagschiff“ der Denomination, er macht fast 90% der Gesamtproduktion aus.

Strohgelb mit leichtgrünen Reflexen, blumig im Bouquet mit leichten Mandelnoten, frisch im Geschmack mit angenehmen Zitrusnoten und lang im Abgang.


Lugana Superiore

Dieser Lugana, den es laut Weingesetz seit 1998 gibt, muss mindestens ein Jahr ab der Lese reifen. Deshalb ist er vielschichtiger als der Jahrgangs-Lugana. Die Farbe ist leicht goldgelb, das Bouquet erinnert an Wiesengräser, Chlorophyll, reife Äpfel und Zitrusfrüchte wie Mandarinen. Dazu kommen Haselnuss- und Gewürznoten, die durch die Lagerung in Holzfässern entstehen, wobei nun neue Barriquefässer kaum mehr zum Einsatz kommen sondern eher größere Fässer. Die kräftigere Struktur wird durch eine lebendige Säure ausgeglichen, am Gaumen entstehen mineralische Noten, die dem Wein einen faszinierenden salzigen Charakter verleihen.


Lugana Riserva

Dieser Wein ist die natürliche Weiterentwicklung des Lugana Superiore, er muss mindestens 24 Monate ausgebaut werden, 6 davon in der Flasche. Die Farbe wird immer intensiver, die lange Reifung ist auch im Bouquet zu erkennen, es ist komplexer und erinnert an Feuerstein und Eukalyptus. Die Mineralität verleiht dem Wein Reife, er ist angenehm strukturiert und lang im Abgang.


Je nach Ausbau und Stil dieser Weine ändert sich ihre Lebensdauer. Die Vinifizierung erfolgt immer mehr im Stahl und der Wein bleibt immer länger auf der Hefe („sur lie“), beim Lugana Superiore und Riserva erfolgt die Reifung immer mehr sowohl im Stahl als auch im Holz. Dadurch werden diese Weine noch langlebiger als in der Vergangenheit.

Den Jahrgangswein kann man somit 2-3 Jahre genießen, Lugana Superiore und Riserva sind langlebiger und können 10 Jahre reifen.

Die beiden letzten Lugana-Varianten weisen besondere Eigenschaften auf.


Lugana Vendemmia Tardiva

Durchaus neu ist die Spätlese, ein „Experiment“, wobei dieser Lugana nicht so süß und dickflüssig wie andere traditionelle Süßweine ist. Die Trauben werden hochreif Ende Oktober – Anfang November gelesen und nicht mehr nachgetrocknet.

Durch die Reife und hohe Zuckerkonzentration erhält dieser Lugana einen Spätlese-Charakter, er ist angenehm weich und konzentriert, aber nicht zu süß, da der Restzucker durch die Säure wie bei der elsässischen Vendange Tardive und der deutschen Spätlese gut ausgeglichen wird.


Lugana Spumante

Seit 1975 gibt es offiziell die Lugana-Kategorie Spumante, seine Herstellung geht aber trotz der geringen Flaschenanzahl auf eine alte Tradition zurück. 1942 schrieb Camillo Pelizzari in seinem Buch „Das Lugana-Gebiet uns sein Wein“, dass am Ende des 19. Jahrhunderts einige Unternehmer aus der Champagne in San Martino della Battaglia versuchten, den Lugana in größerem Rahmen zu versekten. Sie wollten sogar in Rivoltellla eine Kellerei für die klassische Flaschengärung wie in ihrer Heimat aufbauen, wegen des geringen Ertrages wurde das Projekt aber wieder fallen gelassen.

Heute wird der Lugana Spumante sowohl nach der Druckgärmethode in Stahltanks als auch nach der klassischen Flaschengärmethode hergestellt. Im ersten Fall sind Bouquet und Geschmack unkompliziert und frisch, die Primärfrucht erinnert an Zitrusfrüchte wie Zitronatzitrone, das Mousseaux ist cremig und erfüllt den Gaumen, die 2. Variante ist raffinierter und komplexer, das Bouquet ist elegant und dynamisch, dass Mousseaux ist delikater und fast „krokant“.